Im Pferdesport sollte die Sicherheit für Pferd und Mensch immer an erster Stelle stehen.
Um Unfälle zu vermeiden oder zu minimieren gilt folgendes, ohne Wenn und Aber, zu beachten:
Handschuhe tragen – beim Führen, Longieren und Verladen.
Ansonsten drohen u.a. gebrochene Hände, gebrochene und abgerissene Finger oder Verbrennungen bis 3. Grades an den Handinnenflächen.
Schuhe tragen – im Stall und am Pferd; also niemals barfuß oder mit Sandalen.
Stallarbeiter sollten grundsätzlich Sicherheitsschuhe tragen.
Reithelme – beim Reiten tragen.
Das heikelste Thema überhaupt, denn nirgends ist die Abneigung so groß wie hier.
Auffallend ist, dass wir in den letzten 30 Jahren sehr selten einen bekennenden Reithelmverweigerer kennenlernten, der tatsächlich einen Schlag reiten konnte.
Es sind doch zumeist die, die weder vom Pferd noch vom Reiten wirklich Ahnung haben; sich aber gerne mit fragwürdigen Thesen wichtigmachen, um so ihre Unzulänglichkeiten zu überspielen.
Deren Argumente zu pro & contra Reithelm hören sich wie folgt an:
- wenn es unbedingt sein muss, dann aber nur im Gelände und Parcours
- auf keinen Fall grundsätzlich in der Halle und auf dem Reitplatz
- mein Pferd ist brav, es macht doch nichts
Diese Kommentare sind maßlos dumm und bedauernswert.
Dekadent hingegen stufen wir aber vor allem folgende Aussage von Berufsreitern ein: „Ich kann’s ja, von daher trage ich keinen Helm“. Diese Aussage ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Wie kann ein Profi von seinen Reitschülern etwas erwarten/verlangen, zudem er selbst nicht bereit ist?
Denn Berufsreiter haben in jeder Hinsicht eine Vorbildfunktion zu erfüllen; beim Umgang mit dem Pferd und beim Reiten. Kommen sie dieser nicht nach, braucht die Welt genau diese Profis nicht!
Mehr als 4 Mio. Reiter, ca. 900.000 Pferdebesitzer und ca. 1,5 Mio. Pferde belegen zumindest in Deutschland, dass der Reitsport mittlerweile ein Massensport ist.
Von daher ist es für uns absolut unverständlich, weshalb die FN, die sich ja auch ansonsten in absolut alles einmischt, nicht rigoros die Reithelmpflicht einführt. Motorrad- u. Mopedfahrer unterliegen ja auch einer Helmpflicht und Autofahrer der Anschnallpflicht – ansonsten drohen zumindest Geldstrafen und Punkte.
Eine Studie über risikoreiche Sportarten besagt, dass der Pferdesport auf dem dritten Platz liegt, gleich hinter Fahrrad- u. Moped-/Motorradfahren. Die Rate der tödlichen Verletzungen ist außergewöhnlich hoch. Rund 85% aller verunfallten Reiter starben demnach an ihren Kopfverletzungen und nur jeder 4. Reiter trug einen Helm. Alle Reiter, die keinen Reithelm trugen, verstarben an ihren Kopfverletzungen.
Reitunfälle häufen sich – Schädelhirn-Traumata, körperliche und auch geistige Handicaps durch bleibende Hirnschäden sind sehr oft die Folge.
Unser Fazit:
Trotz Reithelm kommen Verletzungen und auch Todesfälle immer mal wieder vor, da es einen 100%igen Schutz nun einmal leider nicht gibt.
Dennoch muss die Ignoranz, mit der das Thema Sicherheit im Pferdesport vielfach behandelt wird, endlich ein Ende haben.
Take care of you!