Ihr wisst nicht, was ein Wannabe ist? Kein Problem – ist schnell erklärt.
Ein Wannabe ist ein Möchtegern; eben einer oder eine, der oder die so sein möchte wie ein anderer und danach handelt. Es gibt sie überall auf dieser Welt, ganz unabhängig von Geschlecht, Alter, Beruf, Hobby, etc. p.p. Von daher bleibt es nicht aus, dass sich solche Wannabes auch im Reitsport tummeln.
Wie man so einen erkennt?
Ganz einfach – er hat zumindest fünf Runden auf dem Pferd überlebt und fühlt sich danach bereits berufen jegliche Weisheiten über Reiter und Pferd von sich zu geben.
Und mit zunehmender Runde hält er sich für kompetent genug ebenfalls Unterricht zu erteilen.
Oft ohne Gewerbe und natürlich farbig, wenn Ihr wisst was wir damit meinen ……
Die Könner unserer Branche, die ihr Metier von der Pike auf erlernten, sich permanent fortbilden und über entsprechendes Fachwissen verfügen, verdrängt er gerne aus seinem Fokus oder stellt diese sogar in Frage. Andererseits schimpft er sich durchaus als deren Kollege und beweist damit seine maßlose Selbstüberschätzung.
Sofern er ein richtig guter Wannabe ist, beherrscht er im Reitsport vor allem auch das Trittbrettfahren; natürlich nur in der Hoffnung vom Kuchen des Profis einen Krümel abzubekommen.
Da wird im Reitunterricht verbal nachgeäfft was das Zeug hält, Marketing-Aktivitäten 1:1 kopiert, Fotos gefakt, abgekupferte Trainingsmethoden laienhaft angewandt, etc. p.p.
Geht es aber ins Eingemachte, sprich Schülerfragen fachlich korrekt beantworten oder Thesen in die Tat umzusetzen (z.B. selbst reiten), dann wird’s eng für ihn.
Um Ausreden nie verlegen, gerne auch zum Denunzieren des Profis breit, kämpft er mit allen Mitteln ums Überleben. Denn, er wird nie zu den Guten des Reitsports gehören; seine Lehrgänge nicht auf Monate hinaus ausgebucht sein und seine Schüler keine Erfolge leben.
Trotz alledem wollen wir aber mal fair bleiben – denn so ein Wannabe hat ja auch was für sich.
Wir kennen Profis, die ihren Wannabe total amüsant finden; denn wer kann schon von sich behaupten einen eigenen zu haben … der ihm zwar niemals das Wasser reichen kann, aber immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
So – und jetzt mal Hand auf’s Herz – Ihr kennt doch solche Wannabes auch, oder?