Das Pferd ist ein Herdentier, ein Dauerfresser und muss seinem Bewegungsdrang nachkommen können; z.B. durch täglichen Weidegang, wenn es schon ansonsten in einer Box untergebracht ist.
Dass sich das nicht für jedes Pferd in einem Pensionsstall adäquat realisieren lässt, mangels ausreichender Weidefläche, fachlicher Qualifikation des Stallbetreibers oder Einsicht des Pferdebesitzers, ist leider keine Seltenheit.
Woran auch immer es liegt – zugegebenermaßen ist das damit normalerweise verbundene Weidemanagement ja auch nicht ohne.
Denn, will man dem Pferd gepflegte Weiden bieten, muss man sich auskennen und folgendes wissen:
Pferde setzen während der Nutzung einer Weidefläche dieser schon ordentlich zu.
Durch das Grasen wird die Grasnarbe in Mitleidenschaft gezogen und unerwünschte Pflanzen finden Lücken um sich auszubreiten.
Überall finden sich Pferdeäppel, die die Weide stark verkoten, für Weideparasiten und für eine Zunahme des Unkrauts sorgen, sofern die Weide nicht permanent von all‘ dem befreit wird.
Vor allem im Frühjahr und Herbst kommt es auf die richtigen Maßnahmen an.
Da werden Nach-, Über- u. Neuansaat zum Thema.
Nasse Weiden müssen gewalzt und trockene Weiden sollten für die Nachsaat mittels Wiesenschleppe vorbereitet werden. Und nach der Saat gehört das Saatgut angewalzt.
Auch beinhaltet ein professionell betriebenes Weidemanagement während der Weidesaison das Abmähen von überständigen Pflanzen; also jene, die Pferde nun einmal nicht fressen.
So muss auch vor, während und nach der Weidesaison eine Überprüfung nach Giftpflanzen erfolgen; auch am Rande der Weide, eben überall dort wo ein neugieriges Pferd mit einem lang gemachten Hals über, durch und unter den Zaun noch hinkommt.
Nachdem durch jegliche Weidenutzung, ob durch Pferde oder der Heugewinnung, dem Boden wichtige Nährstoffe entzogen werden, sollten diese durch gezielte Düngung dem Boden wieder zugeführt werden. Um den richtigen Dünger auszuwählen macht jeweils im Frühjahr die Entnahme und Untersuchung einer Bodenprobe Sinn, die den pH-Wert und den Nährstoffgehalt der Weidefläche verdeutlicht.
Das alles ist auch die Aufgabe eines gewissenhaften Pensionsstallbetreibers.
Ist er kundig und fühlt sich den anvertrauten Pferden gegenüber verantwortlich, wird er ein entsprechendes Weidemanagement beherrschen und durchführen.
Wobei auch der Pferdebesitzer sich im Interesse seines Pferdes nützlich machen darf, in dem er selbst die Weide regelmäßig abäppelt. Denn diese ist nichts anderes als ein gedeckter Tisch für die Nahrungsaufnahme seines Pferdes; und der sollte ja nun wirklich nicht mit Kot und Weideparasiten übersät sein.