Also mal im Ernst – als Pferdebesitzer seinem Liebling bei einer Zahnbehandlung zuzusehen, gehört sicher nicht zu den schönsten Augenblicken rund ums Pferd.
Nachdem aber ein krankes Pferdegebiss die Rittigkeit und Leistungsfähigkeit maßgeblich negativ beeinflusst, ist der regelmäßige Check unsagbar wichtig. Dass Pferdebesitzer dieser Empfehlung aus Ignoranz oder Unwissenheit nicht Folge leisten, belegen über 70 % aller Reitpferde, die Zahnprobleme haben und unter diesen Schmerzen erheblich leiden.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass man für die Behandlung der Pferdezähne den richtigen Tierarzt wählt; und das muss nun nicht zwingend der vertraute Haustierarzt sein, der bei Koliken, Impfungen, Husten, Hufgeschwüren und Phlegmonen Gewehr bei Fuß steht.
Es sollte zwar ebenfalls ein approbierter Tierarzt sein, der sich aber deutlich auf die Gebiete Pferdezahnheilkunde, Kiefer- u. Zahnchirurgie spezialisiert hat.
Eben genau einer, der im Gegensatz zum Pferdedentisten (der durchaus auch über ein sehr gutes Know How verfügen kann) eine Sedierung selbst vornehmen darf und vor der eigentlichen Behandlung das Herz-Kreislaufsystem des Pferdes professionell checkt.
Darüber hinaus hat er durch seine Spezialisierung die beste Fachausbildung, bildet sich darin laufend fort, ist somit auf dem neuesten Wissensstand und mit den modernsten Methoden zur Pflege der Pferdezähne vertraut und ausgestattet.
Denn, seien wir doch mal ehrlich – wir selbst suchen bei Zahnschmerzen ja auch nicht unseren Hausarzt auf.
Einen richtig guten, auf Pferdezahnheilkunde spezialisierten Tierarzt, erkennt man auch daran, dass zahnerhaltende Behandlungsvarianten Priorität haben und Zahnextraktionen erst dann durchführt werden, wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt.
Auch die Diagnose einer starken Parodontose muss nicht zwingend zum totalen Zahnverlust führen.
Der Spezialist hat Lösungen parat, wie u.a. notwendig gewordene Füllungen gegen entstandene Zahnzwischenlücken. Auch greift er erst im worst case zu der modernen Methode der Reimplantation bzw. Replantation; also dem Wiedereinsetzen von Backenzähnen unter besonderen Bedingungen. Kaum zu glauben und auch mit hohen Kosten verbunden, wird aber bereits seit Jahren erfolgreich praktiziert.
Kurzum – erwischt man genau so eine Koryphäe, besteht auch noch die Chance parallel zur laufenden Behandlung (während man die eigenen Zähne tapfer zusammenbeißt) jeden Handgriff via Kamera zu verfolgen; und sich dabei über den Zustand der Pferdezähne au détail aufklären zu lassen.
Und wird dann noch dieser Clip auf dem eigenen Handy zur Verfügung gestellt, hatte man sicher einen der professionellsten Tierärzte an den Zähnen seines Lieblings.
Hoffen wir also im Interesse aller Pferde, dass deren Besitzer nicht nur guten Willens sind, sondern selbst genug Biss haben, um ihren Lieblingen tatsächlich und min. einmal im Jahr vom Fachtierarzt auf den Zahn fühlen zu lassen.
