Bereiter, Reitlehrer, Ausbilder und Trainer – so kann sich jeder nennen, da es sich um nicht geschützte Begriffe und staatlich anerkannte Berufe handelt.
Von daher gibt es Reitunterricht gleich welcher Disziplin heute auch an jeder Ecke. Vom Profi, aber auch vom Amateur.
Ob auf zur Verfügung gestellten Schulpferden oder mit dem eigenen Pferd – es ist immer ein Balanceakt den richtigen Reitlehrer zu finden.
Dampfplauderer oder Könner – sie lassen sich auf jeden Fall leicht auseinanderhalten.
Die Dampfplauderer
- die nur Kommandos geben und keine Erklärungen parat haben
- die Gerten-, Sporen- u. Schlaufzügel-Einsatz sogar beim Anfänger für ein probates Mittel halten
- die keinen Blick für Reiter und Pferd als Einheit haben
- die das, was sie vom Reitschüler verlangen, selbst nicht reiten können
- die vorgeben überproportional erfolgreich zu sein, es aber nicht belegen
- die mit Vehemenz versuchen Originale zu kopieren, letztlich aber immer nur ein armseliger Abklatsch sind
Ein Abklatsch, der sich nur so lange am Markt halten kann, wie der Preis stimmt. Denn von Dumpingpreisen lässt sich manch‘ Reitschüler leider nur allzu oft leiten.
Die Könner
- die mit Fingerspitzengefühl Reiter und Pferd voranbringen
- die im Reitunterricht nicht jedes Mittel zum Zweck zulassen
- die in jeder Situation durch Fachwissen Rede und Antwort stehen
- die Zusammenhänge erkennen und plausibel vermitteln können
- die Reiter für den korrekten Umgang mit dem Pferd sensibilisieren
sind in aller Munde und oft ausgebucht, haben aber auch ihren Preis.
Von daher ist es an der Zeit über die Worte eines klugen Mannes nachzudenken, die auf jede Branche, jedes Produkt, jede Dienstleistung und vor allem auch auf Reitunterricht und Reitlehrer zutreffen:
„Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die
gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.
Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.
Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.
Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.“
John Ruskin (1819-1900)
englischer Schriftsteller, Maler, Kunsthistoriker und Sozialphilosoph