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Time To Say Dubai …

…. und schon hat Reitsport SPC kurzerhand Janine einfach mal in die Wüste geschickt.

Dubai war das Ziel und eine der Aufgaben bestand u.a. darin zu eruieren, ob sich Pferd, sofern man es dorthin verkauft oder mitnimmt, überhaupt wohlfühlen kann.

Unterstützt von Sabrina, einer deutschen Residentin, gab es am ersten Vormittag jede Menge zu sehen und das Klima zur Winterzeit war mit Ø 25 Grad angenehm, zumal auch immer eine leichte Brise ging.

Ziel war u.a. der Dubai Polo & Equestrian Club, der sich draußen wie drinnen von einer gepflegten Seite zeigte. Das Ambiente des Clubhauses lies keine Wünsche offen. Springplätze, Führanlage, Paddocks und ja, sogar ein Dressurviereck gehören zur Anlage.

Zwei aktive Dressurreiterinnen mit ihren Trainern zauberten Janine zwar das erste Fragezeichen auf die Stirn, aber ein goldschimmernder Lusitano war solch ein Hingucker, dass sie dessen Reiterin schnell vergaß und den nebenher reitenden (!) Trainer ohnehin.

Auffallend waren die verwaisten Paddocks. Kein Pferd stand draußen oder sah zumindest aus seinem Außenfenster. Ein einziges Pferd wurde longiert – oder sagen wir mal so – es lief im Kreis, arbeitete akribisch an seinem Unterhals und drückte den Rücken weg.
Da war doch auf der Clubhausterrasse deutlich Angenehmeres los, denn es wurde gebruncht – das Ganze mit Blick auf die Springplätze.

Dann gings zum Al Habtoor Polo Resort & Club, der in Dubai direkt an der Wadi Al Safa 5 Emirates Road liegt. Eine noch weitaus spektakulärere Anlage, unglaublich weitläufig und scheckheftgepflegt.

Etliche Plätze, jede Menge top eingezäunte Paddocks mit ganz sauberem Sand zwischen den einzelnen Stallungen; aber nur eine Handvoll Pferde, die dieses Stückchen Freiheit genießen dürfen.

Große grüne Flächen verleihen dieser Anlage ein ganz bestimmtes Flair. Nur der Zauber bleibt aus, da kein Pferd auf diesen Grünflächen zu sehen ist; denn diese Plätze werden ausschließlich für Polo- o. Springturniere genutzt. Insgesamt mehrere hundert Boxen, Grooms en gros, eine einzige Springreiterin beim Training, ansonsten aber tote Hose.
Drumherum jede Menge Villen und das dazugehörige Hotel, in dem Zweibeiner einen eleganten 5* Urlaub verbringen können.

Und dann war da noch der Desert Palm Polo Club – nur knappe 20 Min. von Dubai’s City entfernt.

Tolle Architektur mit gepflegten Gartenanlagen und einer unglaublich üppigen Blumenpracht. Hier fühlt man sich zweifelsohne wohl. Das Areal ist für Pferdesportevents einfach prädestiniert.

Gerade jede Menge Poloponies am Rande des Polofelds mit ihren Grooms und nur eine Handvoll Zuschauer. Ruhe pur – eine durchaus angenehme Atmosphäre.
Aber auch hier – kein einziges Pferd auf den daneben liegenden Paddocks und keines hängt mit dem Schnüffel aus seinem Außenfenster. Das muss man einfach nicht verstehen.

Alles Anlagen, die einem Reiter gut zu Gesicht stehen. Aber fühlt sich Pferd hier auch wohl?
Wenn es den Anspruch an ausreichend Bewegung ohne Reiter, also an Weidefläche und Gras erfolgreich verdrängt, dann mag das zutreffen.

Full Service ist allerdings garantiert – mit anderen Worten – Pferd sieht seinen Groom häufiger als seinen Besitzer. Nun ja, der Spaß kostet ja auch min. 5.000 AED p.m., das sind roundabout 1.250 € p.m..
Dafür wird schon erwartet, dass der Zosse blitzeblank 23 Stunden in seiner feinen Box steht, dort auf seinen Reiter wartet, dem der Groom dann für ein Stündchen in den Sattel hilft.

Janine fasst zusammen:
Drei tolle Anlagen mit schönem Ambiente – für uns Reiter!
Als Pferd aber stehe ich mir hier die Beine in den Bauch und das min. 23 Stunden in einer ‚schattigen‘ Box, während draußen die Sonne vom Himmel strahlt.

Aber – es geht in Dubai auch ganz anders.

Sabrina, aktive Buschreiterin, zeigt Janine noch Al Ruwayyah Stable – eine Anlage weit ab von jeglichem Luxus. Hier ist ihr Jet zu Hause und fühlt sich offensichtlich wohl.

Janine hat dort spontan das Bedürfnis die Stallungen neu zu streichen (eine simple Maßnahme, die auch in deutschen Ställen vollkommen überbewertet wird ..…), die Böden zu erneuern und ein Sonnenschutzdach über den Platz zu spannen. Das wäre es dann aber auch, mehr müsste gar nicht mal sein. Denn – der Rest ist einfach perfekt; nämlich PRO Pferd.

Vom ehemaligen Schockemöhle Springkracher bis zum Shetty lebt dort alles in einem sog. Aktivstall mit Boxennutzung.
Auf einem großen Areal mit natürlicher Wasserstelle und einem Unterstand sind etliche Zonen geschaffen, nicht zuletzt deshalb, damit sich Streitsuchende auch mal elegant aus dem Weg gehen können. Gefüllte Heunetze hängen in Abständen von ca. 10 m, Heuraufen und Wasserfässer sind zusätzlich aufgestellt.

In den Wintermonaten sehen die Pferde ihre große Boxen, die außerdem heller und luftiger nicht sein können, nur drei Mal pro Tag und zwar zum stressfreien Fressen.
Den Rest, also Tag und Nacht, stehen sie draußen und entscheiden selbst, ob sie sich bewegen, soziale Kontakte pflegen oder einfach nur dösend die Sonne genießen.
Im Sommer, der durchaus auch mit 45° und mehr prahlt, bleiben die Pferde tagsüber in den Boxen und nutzen erst nachts den Aktivstall. Das Ganze für ca. 1.500-2.000 AED, also salopp gerechnet so um die 400 bis 500 €.

Janines Fazit für diesen Tag wieder mal kurz und knapp:  Geht doch!

Was bleibt ist nur die Frage, ob alle nach Dubai exportierten Pferde mit den sommerlichen Temperaturen und der extrem hohen Luftfeuchtigkeit überhaupt klar kommen. Auch die aus Deutschland gewohnten Weiden, saftig und grün, dürften für viele deutsche Pferde in Dubai schnell zur Fata Morgana werden.

 

Bildquelle: Reitsport SPC
Redaktioneller Beitrag

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